Geheimnisse im Steinkreis: Die ungelösten Rätsel von Stonehenge, England.

Shownotes

Wir erkunden die weitläufige Landschaft Wiltshires mit ihren gigantischen, kreisförmig angeordneten Steinquadern, einige davon bis zu 9 Meter hoch und 40 Tonnen schwer.

Die Episode taucht in die Legenden ein, die sich um die Steine ranken, von ihrer angeblichen heilenden Wirkung bis hin zu Geschichten über Riesen, die sie aus Afrika nach Irland und schließlich nach England gebracht haben sollen. Wir betrachten den Hauptteil des Steinkreises, bestehend aus etwa 30 großen Megalithen mit horizontalen Decksteinen, sowie die Aubrey-Löcher, die auf die erste Bauphase von Stonehenge um 3100 v. Chr. hinweisen.

Weitere Themen sind die kleineren Trilithen und die Blausteine aus Wales. Die Folge beschäftigt sich auch mit den Theorien zum Transport dieser Steine und den experimentellen Versuchen, die Bauweisen zu rekonstruieren. Abschließend betrachten wir Stonehenge als religiöses und rituelles Zentrum, unterstützt durch die Entdeckung menschlicher Überreste und diskutieren verschiedene Hypothesen über seine Funktion und Bedeutung, die trotz wissenschaftlicher Forschung und archäologischer Befunde weiterhin rätselhaft bleiben.

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Unsere heutige Reise führt uns in den Süden des Vereinigten Königreiches, in die Nähe von Amesbury; zu dem wohl berühmtesten Steinkreis der Welt.  

Stell dir eine weitläufige, offene Landschaft in England vor, wo inmitten der sanften Hügel von Wiltshire gigantische, in einem Kreis aufgestellte Steinquader stehen. Einige erreichen eine Höhe von bis zu 9 Metern und wiegen bis zu 40 Tonnen.

Der Legende nach sollen die Steine mit heilender Wirkung vor langer Zeit von Riesen aus den entferntesten Winkeln Afrikas geholt und in Irland aufgestellt worden sein. Von dort soll sie der Zauberer Merlin mit magischer Hilfe nach England geholt haben. 

Der beeindruckendste Teil der Stätte besteht aus einem Kreis aus ca. 30 großen, stehenden Steinen. Den sogenannten Megalithen. Einige von ihnen werden von einem gigantischen horizontalen Stein überspannt. Dem sogenannten Deckstein. 

Außerhalb des Steinkreises gibt es eine Reihe von kreisförmig angeordneten Vertiefungen im Boden, bekannt als "Aubrey-Löcher". Diese Löcher sind nach John Aubrey benannt, einem der ersten Forscher, der sie im 17. Jahrhundert beschrieb. Sie gehen auf die erste Phase der Errichtung von Stonehenge zurück und sind auf ca. 3.100 v.Chr. datiert.

Innerhalb des äußeren Kreises befindet sich eine weitere Struktur, bestehend aus kleineren Steinpaaren, die ebenfalls von einem horizontalen Stein überbrückt werden. Diese werden als "Trilithen" bezeichnet. Die Trilithen sind in einer hufeisenförmigen Anordnung platziert und sind kleiner als die Steine des äußeren Kreises. 

Innerhalb der Trilithen befindet sich eine weitere Anordnung aus noch kleineren Steinen, bekannt als Blausteine. Diese sind für ihre blaue Farbe bekannt, die besonders nach Regen auffällt. Sie stammen aus den Preseli Hills in Wales, was bedeutet, dass sie über eine weite Entfernung von gut 240 Kilometern transportiert wurden. Wie diese Steine transportiert wurden, ist bis heute ein Rätsel, aber es wird vermutet, dass sie über Wasserwege und durch menschliche Anstrengungen an ihren Bestimmungsort gebracht wurden. Einer englischen Volkssage zufolge wiederum hatte der Teufel beim Herbeischaffen des Baumaterials seine Finger im Spiel. 

Erst in jüngerer Zeit begann man mit konkreten Experimenten, um das Bauverfahren zu rekonstruieren. 2012 gelang es, einen mehrere Tonnen wiegenden Stein entlang des vermuteten Land- und Seeweges zu transportieren. Fast eine Hundertschaft von Freiwilligen zog ihn auf einem hölzernen Schlitten über Land und verlud ihn danach auf den Nachbau eines historischen Bootes. Damit wurde der Beweis erbracht, dass die steinzeitliche Seefahrt durchaus in der Lage war, einen Blaustein zu verschiffen. Mit den 40 Tonnen der mächtigsten Steine wären Boote dieser Art jedoch überfordert gewesen. Diese konnten jedoch in Experimenten auf einer Gleis-ähnlichen Trasse aus geglättenen Balken vorangezogen werden. Es wird vermutet, dass mit Hebeln und Zugseilen kombinierte Holzrahmen benutzt wurden, um die Steine in ihre Positionen zu bringen.

Berechnungen zufolge wurden für die verschiedenen Bauphasen zusammengerechnet über 20 Millionen Arbeitsstunden benötigt. Man nimmt an, dass verschiedene Stämme zu den unterschiedlichen Bauphasen beigetragen haben und dass die neolithischen Ackerbauern mit dem Bau begannen. Die Identität der anderen Stämme ist nach wie vor umstritten. 

Genauso wie der genaue Zweck und die Bedeutung von Stonehenge. Sie sind bis heute und seit langem Gegenstand von Spekulation und Wissenschaft. Es existieren verschiedene, einander teils ergänzende, teils auch sich widersprechende Hypothesen.

In der Mitte der Anlage steht der sogenannte „Opferstein“ der als Altar gedient haben könnte. Die "Avenue", ein alter Weg, der zum Fluss Avon führt, ist mit Stonehenge verbunden und könnte Teil eines Prozessionsweges gewesen sein. 

Ein einzelner großer Stein, bekannt als „Heel Stone", steht außerhalb des Hauptsteinkreises. Er ist besonders zur Sommersonnenwende bedeutend, da die aufgehende Sonne direkt über ihm erscheint, wenn man von der Mitte des Steinkreises aus schaut. Dies könnte bedeuten, dass es sich um einen astronomischen Kalender gehandelt hat. Die Ausrichtung deutet darauf hin, dass die Konstruktion in Bezug auf die Bewegungen der Sonne ausgerichtet wurde. Einige Forscher glauben, dass Stonehenge zur Vorhersage von Sonnen- und Mondfinsternissen genutzt wurde.

Viele Archäologen vermuten, dass der Ort eine wichtige religiöse und rituelle Rolle spielte. Dies wird durch die Entdeckung von menschlichen Überresten in der Nähe unterstützt. Eine Analyse der Skelettüberreste ergab eine ungewöhnlich Hohe Anzahl von Krankheiten und Verletzungen. Einige Theorien besagen, dass der Ort als eine Art prähistorisches Heilzentrum diente. Menschen könnten von weit her gereist sein, in der Hoffnung auf Heilung.

Obwohl viele dieser Theorien durch archäologische Befunde und wissenschaftliche Forschung gestützt werden, bleibt die genaue Bedeutung letztlich ein Rätsel.

Die UNESCO erklärte die neolithischen Formationen im Jahr 1986 zum Weltkulturerbe. 

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Anlage zudem eingezäunt. Seitdem kannst du Stonehenge nur gegen ein Eintrittsgeld besichtigen. Rund zwei Kilometer von den Steinkreisen entfernt, findest du ein Besucherzentrum mit Ausstellungen. Von diesem erreichst du zu Fuß oder mittels Pendelbus das Monument.

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