Zwischen Mythos und Wahrheit: Eine Reise durch die Mysterien des Reisens

Shownotes

Wir gehen gängigen Annahmen auf den Grund, wie etwa, dass Last-Minute-Tickets die günstigsten sind und der vermeintlich anderen Drehrichtung der Toilettenspülung auf der Südhalbkugel.

Zudem beleuchten wir, was hinter dem Flugmodus von Handys steckt und ob dieser tatsächlich die Sicherheit im Flugzeug beeinflusst.

Abschließend widmen wir uns dem Phänomen Jetlag und dem Einfluss der Reiserichtung auf dessen Intensität, um mit dem verbreiteten Mythos aufzuräumen, dass dieser durch den Schlafmangel entstehe.

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Heute begrüßen wir dich zu einer Sonderfolge. Anders als sonst reisen wir in dieser Folge nicht an einen entfernten Ort. Wir nehmen dich mit auf eine spannende Reise in die Welt der Mythen und Legenden rund ums Thema Reisen. 

Bestimmt hast du auch schon einmal davon gehört, dass sich die Toilettenspülung in der südlichen Hemisphäre in die andere Richtung drehen soll, oder dass du mittwochs an ein besonders günstiges Flugticket kommst. Doch was ist da eigentlich dran?

Die einen sind sich sicher, dass du das günstigste Ticket bereits Monate im Voraus erhältst, getreu dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“. Die Anderen wiederum schwören auf Last Minute Tickets - schließlich müssen die Airlines doch ihre leeren Plätze füllen.

Tatsächlich werden die Tickets in den letzten Tagen vor Abflug eher teurer als günstiger. Gute Last-Minute-Angebote sind eher die Ausnahme, als die Regel. Fluggesellschaften neigen dazu, die Preise zu erhöhen, wenn das Abflugdatum näher rückt; insbesondere in den letzten zwei Wochen, da sie davon ausgehen, dass Reisende, die so kurzfristig buchen, aus Notwendigkeit reisen und bereit sind, mehr zu bezahlen.

Ebenso bringt es keinen Vorteil, deine Tickets ein halbes Jahr im Voraus zu erwerben. Die Airlines veröffentlichen ihre Pauschalangebote in der Regel erst zwei bis drei Monate vor Abflug.

Die beste Zeit gilt als ca. 6-8 Wochen vor dem Abflug.

Auch das Buchen an einem bestimmten Wochentag bringt dir leider keine garantierte Ersparnis. Es handelt sich dabei eher um einen Mythos. Laut NerdWallet ändern sich die Flugpreise kontinuierlich, basierend auf der Nachfrage. Nicht nach einem festen wöchentlichen Schema. Es kommt weniger darauf an, wann du buchst sondern eher, wann du fliegst. Fliegen an weniger gefragten Tagen wie Dienstagen, Mittwochen und Samstagen kann dir erhebliche Einsparungen bringen.

Du hast es geschafft einen günstigen Flug zu ergattern und sitzt im Flieger. Kurz vor Abflug schalten alle ihr Handy auf Flugmodus.

Richtig so. Nicht, dass das Flugzeug abstürzt. Und der FLUGmodus wird ja nicht ohne Grund zu seinem Namen gekommen sein. Oder was ist dran an dem Mythos?

Die Bezeichnung steht tatsächlich im Zusammenhang mit dem Fliegen.

Die Funktion wurde aus Vorsicht eingeführt, um potenzielle Interferenzen mit der Navigations- und Kommunikationstechnik des Flugzeugs zu vermeiden. Ein eingeschaltetes Handy sendet und empfängt Funkwellen. Andere elektrische Geräte können durch diese beeinflusst werden. Allerdings verursachen sie nicht das Versagen anderer Flugzeugsysteme oder einen Absturz. 

Die Federal Aviation Administration hat vor kurzem angekündigt, dass bald neue Technologien vorhanden sein werden. Diese ermöglichen künftig sowohl während des Starts und der Landung als auch während des Flugs die Nutzung elektronischer Geräte. Bis dahin wirst du dein Handy jedoch weiterhin auf Flugmodus stellen müssen. 

Im Traumreiseziel angekommen, kickt der Jetlag. 

Klar; schließlich hast du wenig geschlafen und zu allem Überfluss bist du auch noch Richtung Süd-Osten geflogen.

Kommt der Jetlag wirklich von zu wenig Schlaf und was ist dran am Mythos, dass der Körper besser damit klar kommt, wenn wir Richtung Westen fliegen?

Entgegen der landläufigen Meinung wird der Jetlag nicht vom fehlenden Schlaf verursacht, sondern ist vielmehr auf den physikalischen Schock unseres Körpers hinsichtlich der Unterbrechung des 24-Stunden-Rhythmus zurückzuführen.

Er entsteht, wenn dein zirkadianer Rhythmus, auch bekannt als innere Uhr nicht mit der lokalen Zeit an deinem neuen Zielort übereinstimmt. Er ist ein interner 24-Stunden-Zyklus, der viele deiner körperlichen Prozesse steuert, einschließlich Schlaf, Wachheit, Hormonausschüttung und Körpertemperatur.

Wenn du durch verschiedene Zeitzonen reist, muss sich dein Körper an eine neue Tageslichtumgebung anpassen, was dazu führen kann, dass deine innere Uhr nicht mehr synchron mit der Umgebung ist. Dies führt zu Symptomen wie Müdigkeit während des Tages, Schlafproblemen in der Nacht, Verdauungsproblemen und allgemeinem Unwohlsein.

Die Schwere hängt oft von der Anzahl der überquerten Zeitzonen ab. Und tatsächlich auch davon, ob du nach Osten oder Westen reist. 

Reisen nach Osten wird oft als schwieriger empfunden, weil der Tag effektiv verkürzt wird, was für viele Menschen schwerer anzupassen ist als eine Verlängerung des Tages bei Reisen nach Westen.

Im Hotel angekommen, kannst du endlich dem Mythos auf die Spur gehen, ob sich die Toilettenspülung auf der andern Seite der Welt wirklich gegen den Uhrzeigersinn dreht. 

Alles wie gewohnt. 

Auch hier dreht sich die Spülung brav im Uhrzeigersinn.

Tatsächlich ist der Mythos aber gar nicht mal so abwegig. Hintergrund dieser Annahme ist die sogenannte Corioliskraft, eine unsichtbare Kraft, die durch die Drehung unserer Erde entsteht. Sie tritt dann in Erscheinung, wenn sich ein Körper in einem rotierenden Bezugssystem bewegt und wenn diese Bewegung nicht parallel zur Rotationsachse verläuft.

Stell dir vor, du stehst auf einem sich drehenden Karussell und wirfst einen Ball geradeaus. Obwohl der Ball tatsächlich gerade fliegt, scheint er für dich eine gekrümmte Bahn zu nehmen, weil du dich mit dem Karussell weiterdrehst. Ähnlich wirkt die Corioliskraft auf einer viel größeren Skala auf der Erde. Sie beeinflusst die Bewegung von Wind und Wasserströmungen. Sie sorgt dafür, dass sich Winde auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links drehen. Also einmal im Uhrzeigersinn und einmal gegen den Uhrzeigersinn.

Allerdings ist diese Kraft in kleineren Systemen wie einer Toilettenspülung zu gering, um einen merklichen Einfluss zu haben. Die Drehrichtung des Wassers wird hier vielmehr durch die Form und Ausrichtung der Toilette bestimmt.

Lass uns gerne in den Kommentaren wissen, ob dir noch weitere Mythen einfallen.

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