Farben des Ozeans: Einblicke in das Ökosystem des Great Barrier Reefs

Shownotes

Wir erkunden seine Geschichte, beginnend mit der Entdeckung durch Kapitän James Cook im Jahr 1770, und tauchen ein in die unglaubliche Vielfalt seiner Bewohner, von über 1.500 Fischarten bis zu Meeresschildkröten.

Erfahre, wie Korallenpolypen diese riesigen Strukturen formen und warum das Riff als natürlicher Wellenbrecher und als wichtiger Filter für Kohlenstoffdioxid so entscheidend für die Gesundheit unserer Ozeane ist.

Wir beleuchten auch die Herausforderungen, denen das Riff gegenübersteht, wie Korallenbleiche und Klimawandel, und was dies für das empfindliche Ökosystem bedeutet. Abschließend erfährst du, wie du dieses Wunder der Natur verantwortungsbewusst erkunden kannst, sei es durch Schnorcheln, Tauchen oder geführte Touren.

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Heute nehmen wir dich mit auf eine spannende Reise unter Wasser. Unsere Reise führt uns nordöstlich von Australien an die Ostküste des Bundesstaates Queensland.

Das Great Barrier Reef wurde 1981 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Es wird auch als eines der sieben Naturwunder der Welt bezeichnet und zieht jährlich Millionen von Touristen an.

Die erste europäische Crew, die das Naturwunder sah, war auf dem Schiff HMS Endeavour. Ihr Kapitän war der britische Seefahrer James Cook. Am 11. Juni 1770 lief das Schiff in der Nähe des Cape Tribulation auf Grund und entdeckte dabei das riesige Korallenriff.

Es besteht aus Tausenden von einzelnen Korallenriffen und über 900 Inseln, die sich über 2.300 Kilometer erstrecken. Es ist die größte zusammenhängende Ansammlung von Korallenriffen unserer Erde und bietet Lebensraum für eine unglaubliche Vielfalt an Meereslebewesen. Hier leben über 1.500 Fischarten, von kleinen Clownfischen bis zu großen Haien. Mehr als 400 Arten von Korallen, unzählige Arten von Wirbellosen wie Krabben, Garnelen, Seesterne, und über 4.000 Muschelarten bilden ein komplexes Netzwerk von Beziehungen. Unterschiedliche Arten leben in Koexistenz und profitieren voneinander. Zum Beispiel helfen einige kleine Fische, wie der Putzerlippfisch, größeren Fischen, indem sie Parasiten von deren Haut entfernen. Eine weitere Besonderheit sind die sechs von sieben weltweiten Arten der Meeresschildkröten, die du hier finden kannst. 

Und Buckelwale, die nahe der Antarktis leben, nutzen das Riff um ihre Jungen dort zu gebären.

Korallen sind die Hauptarchitekten dieses faszinierenden Ökosystems. Sie sind eigentlich Kolonien von winzigen Tieren, bekannt als Korallenpolypen. Diese Polypen arbeiten zusammen, um Kalkskelette zu bauen. Diese formen im Laufe der Zeit riesige Strukturen - die Korallenriffe. Diese Riffe bieten dann Unterschlupf und Nahrung für viele Meeresarten.

Doch das Gleichgewicht dieses empfindlichen Ökosystems ist bedroht. Klimawandel, Verschmutzung und Überfischung haben bereits zu einem Rückgang der Korallen geführt. 2020 hatte das Riff bereits mehr als die Hälfte seiner Korallen verloren. Ein Hauptproblem verursacht durch den Klimawandel stellt die sogenannte Korallenbleiche dar.

Korallenbleiche ist ein Phänomen, das auftritt, wenn Korallen unter Stress geraten, vor allem durch zu warmes Wasser. Korallen sind nicht nur einfache Felsen im Meer, sondern sie sind lebende Organismen. Genau genommen sind sie einfach gebaute wirbellose Tiere. Sie haben eine enge Beziehung zu kleinen Algen, die in ihren Geweben leben. Diese Algen sind für sie sehr wichtig, weil sie ihnen Farbe und Nährstoffe durch Fotosynthese geben.

Normalerweise leben sie in einer Art Partnerschaft, in der beide Seiten profitieren. Aber wenn das Meerwasser zu warm wird, gerät diese Partnerschaft aus dem Gleichgewicht. Die Korallen werden gestresst und stoßen die Algen ab. Ohne diese verlieren die Korallen ihre lebhaften Farben und werden weiß oder gebleicht. Das Problem dabei ist, dass die Korallen ohne die Algen nicht nur ihre Farbe verlieren, sondern auch einen Großteil ihrer Nahrungsquelle. Wenn die Korallenbleiche lange anhält, können sie verhungern und sterben.

Doch warum sind Korallenriffe überhaupt so wichtig für unsere Erde?

Zum einen dienen sie als natürliche Wellenbrecher. So schützen sie die Küstenlinien vor Erosion und Sturmfluten.

Zum Anderen sind sie entscheidend für die Gesundheit unsere Ozeane. Insbesondere im Hinblick auf das Kohlenstoffdioxid. CO2, das ist die Abkürzung für Kohlenstoffdioxid, ist das Gas, das auch für den Klimawandel verantwortlich ist. Ein großer Teil des CO2, das durch menschliche Aktivitäten wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt wird, gelangt in die Ozeane. Dadurch versauern die Meere und das ist schädlich für viele Meereslebewesen. Vor allem für diejenigen, die Schalen oder Skelette aus Kalk haben, wie Muscheln und Korallen. Langfristig kann es dazu führen, dass ihre Schalen und Skelette schwächer werden, was ihre Überlebenschancen verringert. Das wiederum wirkt sich auf die komplette Nahrungskette aus. Wenn es beispielsweise weniger Muscheln gibt, wirkt sich das auf die Tiere aus, die sich von Muscheln ernähren, und so weiter.

Nun stell dir die Korallenriffe als große, lebende Filter vor, die CO2 aus dem Meerwasser entfernen.

Dies geschieht durch zwei Prozesse.

Der erste ist die biologische Kohlenstofffixierung. Korallen bestehen aus kleinen Lebewesen, Korallenpolypen genannt. Diese ernähren sich von Zucker. Diesen stellen sie durch Photosynthese her. Dafür entnehmen sie CO2 dem Wasser und verwandeln diesen, mit Hilfe von Sonnenlicht, in Zucker.

Der zweite Prozess ist die Bildung von Kalkstein, aus dem die Riffe bestehen. 

Die Korallen nehmen bestimmte Stoffe, darunter auch CO2, aus dem Wasser auf und verwandeln diese in Kalkstein. Der Prozess der Kalksteinbildung ist ein langsamer, aber stetiger Vorgang, der über Jahrtausende hinweg enorme Mengen an CO2 binden kann.

Beide Prozesse entnehmen also CO2 den Ozeanen und wirken so der Übersauerung entgegen. 

Solltest du dieses einzigartige marine Ökosystem bestaunen wollen, hast du verschiedene Möglichkeiten. 

Du kannst dir Riffe per Boot, mit einem Hubschrauber oder mit einem Kleinflugzeug erkunden. Einige Inseln beherbergen Forschungsstationen. Dort kannst du mehr über die Wissenschaft hinter dem Riff und die Bemühungen zu seinem Schutz lernen. Das Schnorcheln und Tauchen ist ein unvergessliches Erlebnis, das du nicht verpassen solltest. Du kannst die farbenfrohen Korallen und die vielfältige Meeresfauna hautnah erleben. Achte dabei darauf, die Korallen nicht zu berühren oder zu beschädigen. Entscheidest du dich für eine geführte Tour, achte darauf, einen Touranbieter zu wählen, der sich für den Schutz des Riffs einsetzt. Viele Anbieter haben Umweltschutzrichtlinien und unterstützen Erhaltungsprojekte. Manche bieten die Möglichkeit, das Riff zusammen mit Meeresbiologen zu erkunden. Sie können dir einzigartige Einblicke in das Ökosystem und seine Bewohner geben.

Unser Tipp: Wenn du die Lady Elliot Insel zwischen November und Februar besuchst, kannst du beobachten, wie die Schildkröten an Land kommen, um ihre Eier im Sand abzulegen. Zwischen Februar und April kannst Du dann die Fortsetzung erleben, wenn die frisch geschlüpften Schildkröten-Babys sich auf den Weg ins Meer machen.

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