Die lebendigen Märkte von Istanbul: Ein Fest für die Sinne

Shownotes

Die Stadt, die sich über zwei Kontinente erstreckt und am strategisch bedeutenden Bosporus liegt, ist reich an Geschichte und hat sich von Byzanz über Konstantinopel zu Istanbul entwickelt.

Wir erkunden die osmanischen Märkte, darunter den Großen Basar mit seinen über 4.000 Geschäften und den Ägyptischen Basar, bekannt für seine exotischen Gewürze. Neben diesen historischen Handelszentren werfen wir auch einen Blick auf kleinere Märkte wie den Kadıköy Markt und den historischen Buchbasar Sahaflar Çarşısı.

Diese Reise durch Istanbuls Straßen, Gebäude und Märkte zeigt die einzigartige Verschmelzung von Altertum und Moderne, Ost und West sowie Tradition und Innovation, die die Stadt so besonders macht.

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Heute nehmen wir dich mit auf eine kulinarische Reise in die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei. 2019 belegte sie den 15. Platz unter den größten Metropolregionen der Welt. 

Mit jährlich über 14 Millionen Touristen aus dem Ausland ist sie außerdem die Stadt mit der achtgrößten Besucherzahl der Welt.

Istanbul erstreckt sich über zwei Kontinente. Sie liegt am Bosporus, der natürlichen Grenze zwischen Europa und Asien, und hat im Laufe ihrer Geschichte viele Veränderungen und Herrscher erlebt. 

Die Lage am Bosporus, einer der strategisch wichtigsten Wasserstraßen der Welt, hat die Stadt seit jeher zu einem begehrten Juwel gemacht. Ursprünglich als Byzanz bekannt, später als Konstantinopel, war sie einst das Herz des Römischen, Byzantinischen und Osmanischen Reiches. Jede dieser Epochen hat ihre Spuren hinterlassen. Die kulturelle Vielfalt ist überall spürbar. Diese Vielfalt zeigt sich in der Küche, der Musik und im alltäglichen Leben.

Die Geschichte Istanbuls beginnt im 7. Jahrhundert v. Chr., als griechische Siedler die Stadt Byzanz gründeten. Diese frühe Periode prägte die Stadt mit hellenistischen Einflüssen, die sich in Kunst und Architektur widerspiegeln.

Im Jahr 330 n. Chr. erklärte der römische Kaiser Konstantin der Große die Stadt zu „Nova Roma“, was übersetzt „Neues Rom“ bedeutet. Später zu Konstantinopel, der neuen Hauptstadt des Römischen Reiches. Diese Ära markierte den Beginn einer Blütezeit, in der sie zu einem Zentrum des Christentums wurde. 

Nach dem Fall Konstantinopels im Jahr 1453 erlebte die Stadt eine weitere bedeutende Veränderung. Unter der Herrschaft der Osmanen wurde die Stadt in Istanbul umbenannt. Es folgte eine Periode des Wachstums und des Wohlstands. Die Osmanen fügten der Stadtarchitektur ihre eigenen Elemente hinzu, wie die berühmten Moscheen mit ihren charakteristischen Kuppeln und Minaretten.

Die osmanische Ära prägte außerdem das Geschäftsleben und die Märkte der Stadt. Zwei Märkte aus dieser Zeit sind sogar bis heute erhalten. Sie sind nach wie vor lebendige Handelszentren, die die osmanische Handelstradition fortsetzen.

Bei deinem Trip in die Metropole solltest du ihnen unbedingt einen Besuch abstatten. 

Der Große Basar ist einer der beiden Märkte, die schon zu Zeiten des osmanischen Reiches existierten. Er ist einer der ältesten und größten überdachten Märkte der Welt. Er beinhaltet ein Labyrinth aus Gassen, gefüllt mit über 4.000 Geschäften auf über 30.000 Quadratmetern. Nach Überlieferung vergangener Sitten und Bräuche hat jede einzelne Handwerkszunft ihren eigenen Bezirk. Die verschiedenen Geschäfte einer Branche liegen direkt nebeneinander. Das spiegelt sich auch in den Straßennamen wieder. So gibt es beispielsweise die Antiquitätenhändler- oder die Teppichhändlerstraße. Du kannst hier alles finden. Gewerbe bieten dir feine Stoffe, Edelsteine und Schmuck an. In Werkstätten mit langer Tradition und oft bereits in sechster Generation werden dir Kleidungsstücke sofort nach Wunsch geändert, Maßanfertigungen erledigt oder Kerzenständer handgedreht. Alleine bist du allerdings nicht bei deinem Shoppingerlebnis. Täglich zieht der Markt bis zu einer halbe Millionen Besucher an. Das sind Zahlen und Dimensionen, die ich mir nur schwer vorstellen kann.

Angelegt wurde er im 15. Jahrhundert unter Sultan Mehmet Fatih nach der Eroberung Konstantinopels. Im osmanischen Reich galt Istanbuls Großer Basar als riesige Herberge für reisende Händler. Menschen aus Handwerk und Handel sowie Pferde und Kamele fanden Schlafgelegenheiten in den Stockwerken der Hallen. Der Sultan stärkte damit die geschäftliche Stellung für Händler und die Handwerkszunft. Sein Zentrum bilden die Kuppeln der ursprünglich geplanten Schatzkammer. Heute heißt die Halle Eski Bedesten, was übersetzt alte Tuchhalle bedeutet. Sie war früher fest verschlossen und beherbergte die besonders teuren Waren. Später übernahm sie sogar die Funktion einer Bank. Reiche Bewohner der Sultanresidenz nutzten die Hallen zur Unterbringung ihres Vermögens. Heute befinden sich hier die Geschäfte der Juweliere, Gold- und Silberhändler. 

Der zweite Basar, der bis heute erhalten ist, ist der Ägyptischer Basar, auch als Gewürzbasar bekannt. Seinen Namen trägt er, weil er mit Steuereinnahmen aus Kairo erbaut wurde. Der inoffizielle Name „Gewürzbasar“ bedarf keiner Erklärung. Hast du nur einen Blick in das Gebäude geworfen, erwarten dich exotische Gewürze, Teesorten und orientalisches Naschwerk. Er ist berühmt für seine Fülle an Gewürzen, Kräutern, Nüssen und Trockenfrüchten. Es ist der perfekte Ort, um authentische türkische Delikatessen zu probieren. Darunter das als türkisches Vergnügen bekannte Lokum. Eine Süßspeise aus dem 18. Jahrhundert. Lokale Spezialitäten wie Kebab, Meze und die vielfältigen Desserts solltest du ebenfalls unbedingt probieren.

Gegründet wurde der Basar im 17. Jahrhundert. Hier versammelten sich die meisten Kräuterhändler, die zuvor an verschiedenen Orten in der Stadt verstreut waren. Diese Händler, die Heilkräuter und Gewürze verkauften, fungierten quasi als Apotheker ihrer Zeit. 

Neben diesen großen Basaren gibt es noch zahlreiche kleinere Märkte und Einkaufsstraßen. 

Der Kadıköy Markt auf der asiatischen Seite der Stadt ist ein Muss für Liebhaber frischer Lebensmittel. Hier findest du eine beeindruckende Auswahl an frischem Fisch, Obst und Gemüse. Es ist auch ein großartiger Ort, um das tägliche Leben der Istanbuler zu erleben und einige der besten Straßenspeisen der Stadt zu probieren.

Solltest du dein Herz an Bücher verloren haben, empfehlen wir dir den Sahaflar Çarşısı. Einen historischen Buchbasar. Dieser Markt ist weniger touristisch und bietet eine breite Palette an Büchern, von alten Manuskripten bis zu modernen Publikationen. 

Eigentlich ist ganz Istanbul ein lebendiges Geschichtsbuch. Jede Straße, jedes Gebäude und jeder Markt erzählen dir eine eigene Geschichte. Von den antiken Ruinen Byzanz' über die majestätischen Kirchen und Moscheen bis hin zu den lebhaften Basaren. Hier verschmelzen Altertum und Moderne, Ost und West, Tradition und Innovation. Das macht die Stadt so einzigartig. 

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