Sơn Đoòng, Vietnam - eine Expedition zur größten Höhle der Welt

Shownotes

Entdeckt 1991 und für die Öffentlichkeit seit 2013 zugänglich, erstreckt sich diese gigantische Höhle über 9 Kilometer, mit Höhen bis zu 250 Metern und Breiten bis 150 Metern, groß genug für ein 40-stöckiges Gebäude.

Ihr einzigartiges Ökosystem beheimatet riesige Tropfsteine und Dschungelbereiche in kollabierten Dachbereichen, wo du exotische Tiere wie Affen und fliegende Füchse findest. Zusätzlich stellen wir dir die Thien Duong Höhle vor, bekannt für ihre einzigartigen Tropfsteine.

Wir erkunden auch die faszinierende Welt der Tropfsteine, wie sie entstehen und welche Rolle das Wasser dabei spielt. Trotz der Herausforderungen einer Expedition in diese abgelegene Region, mit streng limitiertem Zugang und aufwendigen Trekking-Touren, kannst du dank einer National Geographic Dokumentation mit 360°-Aufnahmen dieses Wunder der Natur bequem von zu Hause aus erleben.

Sơn Đoòng 360°: https://www.nationalgeographic.com/news-features/son-doong-cave/2/#s=pano37

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Heute nehmen wir dich mit auf eine spannende Reise zur größten Höhle der Welt.

Dafür reisen wir in die Quảng Bình Provinz in Zentralvietnam zum Phong Na-Ke Bang Nationalpark. Seit 2003 zählt er zum Weltnaturerbe der UNESCO.

Neben seltenen Pflanzen und über 300 Millionen Jahre alten Fossilien wurden auch eine Reihe neuer Tierarten entdeckt.

Die Tierwelt konnte sich hier ungestört entwickeln und umfasst bis jetzt unter anderem 60 Amphibienarten und über 100 verschiedene Säugetierarten, darunter 9 verschiedene Affenarten, wie Makaken, Gibbons und Languren. 

Neben einer einzigartigen Pflanzenwelt und seltenen Tierarten beherbergt dieser ein ausgedehntes Höhlensystem. Hier findest du einige der größten und längsten Höhlen der Welt.

Zu den spektakulärsten Höhlen im Park gehören die Son Doong und die Thien Duong Höhle. 

Letztere wurde 2005 entdeckt. Mit einer Länge von über 31 Kilometern ist sie eine der längsten Höhlen im Park. Du kannst einen Teil auf einem speziell angelegten Holzsteg erkunden. Die Beleuchtung ist so gestaltet, dass sie die natürliche Schönheit der Felsformationen hervorhebt, ohne die Umgebung zu stören. Die Temperaturen im Inneren sind überraschend konstant und bieten dir eine angenehme Abkühlung von der Hitze des vietnamesischen Klimas. Beeindrucken werden dich vor allem ihre einzigartigen Tropfsteine, für die sie bekannt ist.

Doch was sind Tropfsteine und wie entstehen diese?

Tropfsteine sind faszinierende geologische Formationen, die man häufig in Höhlen findet. Sie umfassen Stalaktiten, diese hängen von der Decke; Stalagmiten, diese steigen vom Boden auf; und Säulen, die entstehen, wenn Stalaktiten und Stalagmiten zusammenwachsen.

Der Entstehungsprozess beginnt, wenn Wasser durch Kalkstein sickert. Wenn Regenwasser durch den Stein sickert, nimmt es Kohlendioxid auf und bildet eine schwache Kohlensäure. Diese Säure löst langsam das Kalziumkarbonat auf, das reichlich im Kalkstein enthalten ist. Dadurch entsteht eine Lösung aus Kalziumbicarbonat.

Wenn dieses kalziumbicarbonathaltige Wasser dann in eine Höhle tropft, passiert etwas Interessantes. In der Luft der Höhle ist weniger Kohlendioxid als im Wasser. Da das Wasser nun in einer Umgebung mit weniger Kohlendioxid ist, zerfällt das Kalziumbicarbonat wieder in seinen Ursprung. Dabei entweicht das Kohlendioxid in die Luft und das Kalziumkarbonat lagert sich ab. Diese Ablagerungen sammeln sich im Laufe der Zeit an und bilden schließlich Tropfsteine. Dieser Prozess dauert seeehr sehr lange, weshalb das Wachstum Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende in Anspruch nehmen kann. Stalaktiten und Stalagmiten wachsen oft nur wenige Millimeter pro Jahr. 

Die Farbe der Tropfsteine kann variieren, abhängig von den Mineralien im Wasser. Eisenoxide erzeugen zum Beispiel rötliche oder braune Farbtöne, während Kupferminerale grünliche Farben hervorrufen können.

Die andere Höhle, die wir dir heute vorstellen möchten ist die Son Doong Höhle. Sie wurde 1991 von dem Vietnamesen Hồ Khanh entdeckt, und im Jahr 2009 durch eine britische Gruppe von Höhlenforschern erforscht. Seit 2013 ist sie für die Öffentlichkeit zugänglich. 

Sie gilt als die größte Höhle der Welt. Genau genommen ist sie ein Höhlensystem, das aus aus mindestens 150 einzelnen Höhlen besteht mit Seen, Flüssen und einem eigenen Dschungel.

Sie erstreckt sich über mehr als 9 Kilometer, ist stellenweise bis zu 250 Meter hoch und 150 Meter breit. Das macht sie so groß, dass ein 40-stöckiges Gebäude in ihr Platz finden könnte. Auch der Kölner Dom hätte hier locker Platz.

Ihr Innerstes ist eine eigene Welt mit einem einzigartigen Ökosystem. Sie besitzt riesige Tropfsteine. Einige der Stalagmiten erreichen eine Höhe von bis zu 80 Metern.

Außergewöhnlich sind auch die sogenannten Dolinen. Das sind kollabierte Dachbereiche, durch die Sonnenlicht einfällt. Vor einigen Millionen Jahren, als sich das Wasser des Flusses immer weiter durch den Kalkstein fraß, konnte irgendwann das Dach über dem gewaltigen Hohlraum sein eigenes Gewicht nicht mehr tragen und brach zusammen.

Diese Öffnungen ermöglichen das Wachsen des Dschungels innerhalb der Höhle. Ein Phänomen, das du sonst nirgendwo auf der Welt findest. In diesen Dschungeln leben verschiedenste Tiere, darunter Affen und fliegende Füchse.

Ja, du hast richtig gehört. Fliegende Füchse. Ihr wissenschaftlicher Name ist Pteropodini und sie gehören zur Familie der Flughunde. Einer Unterordnung der Fledertiere, der ansonsten noch die Fledermäuse angehören. Die Flugfüchse unterscheiden sich jedoch deutlich von ihren kleinen Verwandten. Sie haben eine beeindruckende Flügelspannweite, die bis zu 1,7 Meter betragen kann. Das macht sie zu den größten ihrer Art weltweit. Sie haben große Augen und eine fuchsähnliche Schnauze – daher der Name. Tagsüber ruhen sie in Bäumen oder in Höhlen, wie der Son Doong und gehen in der Nacht auf Nahrungssuche.

Falls du die größte Höhle der Welt einmal selbst erkunden möchtest, solltest du frühzeitig mit der Planung beginnen. Pro Jahr dürfen gerade einmal 700 Besucher die Höhle besuchen und das auch nur in den Monaten Februar bis August. Im Oktober 2013 waren die Touren für 2014 innerhalb von zwei Tagen ausverkauft. Eine Tour kostet dich ungefähr 3.000 Euro, da sie nur mit einem Team aus Höhlenexperten, Trägern und Köchen möglich ist. Die Trekking-Touren sind sehr aufwendig und anstrengend, da die Höhle sehr tief im Regenwald liegt und mehrere Tage benötigt werden, um sie zu erreichen. Sie ist nur durch eine andere Höhle, der Hang En, erreichbar. Auf dem Weg musst du immer wieder Flüsse überqueren und nassen Fußes mühsame Wanderungen absolvieren. Die gesamte Tour dauert 5 Tage. Die Reiseagentur Oxalis besitzt die Exklusivrechte für die Durchführung dieser Expeditionen. Aber wir haben gute Nachrichten für dich. Du kannst diesen abgelegenen Ort auch ganz bequem vom heimischen Sofa erkunden. Von der National Geographic wurde 2015 eine sowohl aufwändige als auch umfangreiche Ton- und Filmdokumentation mit 360°-Aufnahmen durchgeführt. Diese haben wir dir in der Beschreibung verlinkt. 

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